Das wir so ein bisschen flugzeugbegeistert sind, haben wir schon öfters mal durchblicken lassen. Als wir unseren Kanada-Urlaub planten, hatten wir aber noch kein Flugzeugmuseum auf der inneren Landkarte. Wir planten unsere Tour anhand einer Earthcache-Liste und der Karte von geocaching.com. Dabei entdeckten wir den Flughafen von Hamilton, und natürlich wollten wir einen Ausflug dort hin unternehmen. Immerhin gab es da ein paar Tradis und die Aussicht auf ein paar hübsche Flugzeugfotos. Und dabei fanden wir heraus, dass es hier ein Flugzeugmuseum gibt. Damit war klar, was wir in Hamilton tun würden.
Vor Ort entpuppte sich das Flugzeugmuseum als etwas, womit wir nicht gerechnet hatten. Wer deutsche Museen kennt, der weiß, wie staubig und trocken es hier zugeht. In Hamilton überhaupt nicht. Wir bezahlten am Eingang unseren Eintrittspreis von 10 Dollar pro Person und erhielten ein Armbändchen als Nachweis. Der Anfang sah noch nach normalem Museum aus, Infotafel, Modelle, Ausstellungsstücke in Vitrinen und so weiter. Doch dann standen wir vor der Tür zum ehemaligen Hangar des Flughafens, der heute die Flugzeuge beherbergt.
Hier war dann das, was anders war. Es gab so gut wie keine Absperrungen, man kam nah an alle Flugzeuge heran, konnte sie anfassen und fühlen. In einer Ecke unterrichteten zwei Museumsangestellte in alten Royal Air Force-Uniformen eine größere Gruppe Kinder in einer Art Rollenspiel. Wir beobachteten dies eine Weile, bis die Gruppe aufgefordert wurde, ihre Lunchbags zu holen. Ihr Lunch verspeisten sie unter den Tragflächen der ausgestellten DC3.
Es gibt Flugzeuge, bei denen man ins Cockpit steigen kann, in einer Ecke wird gerade eine alte Maschine restauriert und mitten in der Halle haben Mechaniker von der flugfähigen Avro Lancaster des Museums gerade das Fahrwerk abmontiert um es zu warten. In der Halle kommt kein einziges mal das Gefühl auf, in einem Museum zu sein, sondern in einer Werkstatt für alte Flugzeuge. Hier darf man Luftfahrttechnik nicht nur ansehen, sondern auch miterleben. Die „Museumswärter“, die durch die Halle schlenderten, waren alle äußerst nett und hilfsbereit und standen für alle Art von Fragen zur Verfügung.
Unser Besuch wurde nur von einer Tatsache getrübt. Am Vorabend gab es anscheinend eine Veranstaltung in der Halle, es wurde gerade abgebaut, und so waren die Flugzeuge alle etwas enger gestellt und einige waren auf dem Vorplatz des Flugfeldes abgestellt, das man leider nicht betreten konnte.
Zu dem Museum gehört noch eine Werkstatt für Schaukelflugzeuge für Kinder. Und in einer anderen Ecke der Halle saßen mehrere Rentner, wohl alle ehemalige Angehörige der Air Force, und feilten an ihren Flugzeugmodellen. Dazu gibt es natürlich noch den üblichen Museumsshop mit einer interessanten Auswahl, die zwar deutlich nach Merchandising schreit, aber durchaus ihren eigenen Charme hat. Natürlich darf eine Cafeteria nicht fehlen, hier mit großen Fenstern zum Flugfeld des angrenzenden Flughafens und oben drüber noch eine Aussichtsplattform.
Das Canadian Warplane Heritage Museum ist nicht wirklich ein Museum, es ist ein Erlebnis. Wer in der Nähe ist, sollte den Abstecher hier hin auf jeden Fall mitmachen.
Alle Bilder sind hier im Flickr-Album zu sehen.
Und hier ist das Museum:
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